Τρίτη 12 Δεκεμβρίου 2017

Mind over matter: Psychoneuroendokrine Evaluation einer Expositionstherapie bei Spinnenängstlichen

Theoretischer Hintergrund: Neuere Befunde zeigen, dass psychobiologische Prozesse an der Entstehung emotionaler Prozesse beteiligt sind, wobei dysfunktionale Reaktionen neuroendokriner Systeme als mögliche biologische Korrelate psychischer Störungen diskutiert werden. Unklar ist, ob effektive psychotherapeutische Maßnahmen, wie z.B. Expositionstherapie bei Phobien, nicht nur auf Symptomebene, sondern auch physiologische Prozesse beeinflusst. Fragestellung: Hat eine erfolgreiche kognitiv-verhaltenstherapeutische Intervention (Wiederholte Exposition bei Spinnenängstlichen) Auswirkungen auf biologische Parameter und welche Rolle spielen dabei kognitive Prozesse? Methoden: Psychologischen (Bewertung, Angst) und biologischen Reaktionen (Cortisol und Herzrate) von fünfzehn Spinnenängstliche und fünfzehn gesunde Kontrollpersonen wurden während einer Spinnenexposition verglichen. Zusätzlich wurden bei Spinnenängstlichen Veränderungen dieser Parameter über den Verlauf von drei Expositionsterminen erfasst. Ergebnisse: Im Vergleich zu Kontrollpersonen zeigten Spinnenängstliche erhöhte biologische und emotionale Reaktion in der Exposition, welche sich im Verlauf der weiteren Expositionen normalisierten. Das Ausmaß dieser Veränderungen stand im Zusammenhang mit dem Ausmaß der Veränderungen der Bewertungsprozesse. Diskussion: Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass erfolgreiche Psychotherapie (auch) biologische Konsequenzen, im Sinne einer Normalisierung der kardiovaskulären und der endokrinen Stressreaktion, hat. Auf dem Hintergrund der physiologischen Bedeutung dieser Reaktionssysteme stellen diese physiologischen Effekte mögliche Voraussetzungen von Neulernen im Sinne einer neuronaler Reorganisation dar.

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