Zusammenfassung
Hintergrund
Der APHAB (Abbreviated Profile of Hearing Aid Benefit) ist ein Frageninventar, das mit seinen Unterskalen die subjektive Hörbeeinträchtigung in 4 unterschiedlichen Situationen misst. Ziel der vorliegenden Studie an einem sehr großen Kollektiv ist zu zeigen, wie sich die Antworten in den 4 Subskalen vor und nach einer Hörgeräteversorgung (HGV) verteilen und welcher Nutzen („benefit“) sich für die Patienten ergibt. Diese Ergebnisse werden anhand der vorhandenen Literatur diskutiert.
Patienten und Methoden
Zwischen April 2013 und März 2016 wurden 35.000 APHAB-Fragebögen aus 9 Kassenärztlichen Vereinigungen ausgewertet. Für alle Unterskalen wurde der durchschnittliche APHAB-Wert vor und nach einer HGV sowie der Nutzen bestimmt und grafisch ausgewertet.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der subjektiven Bewertungen der Hörbeeinträchtigung im APHAB vor und nach einer HGV sowie der daraus resultierende Hörgerätenutzen wurden mittels Perzentilverteilungen und Boxplots dargestellt und statistisch ausgewertet. Die Interquartilbereiche vor und nach einer HGV überlappten sich in allen APHAB-Subskalen nicht. In 3 Skalen (EC, BN, RV) lag der Median einer durchschnittlichen Hörverbesserung durch Hörgeräte bei knapp 30 Prozentpunkten, in der AV-Skala war dieser Wert leicht negativ.
Schlussfolgerung
Durch die Perzentilverteilungen dieser Untersuchung lassen sich die subjektive Beeinträchtigung eines individuellen Hörvermögens vor und nach einer HGV sowie deren Nutzen auf der Basis einer Grundgesamtheit mit sehr großer Fallzahl einordnen. Zudem wird dargestellt, warum die Darstellung von Boxplots und der daraus abgeleitete durchschnittliche Nutzen einer HGV grundsätzlich problematisch sind.
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